Freitag, 14. September 2012

Ein Film sie zu knechten

Bei Bild-Online findet sich die Meldung, dass Nico Hoffmann eine filmische Umsetzung der Leiden der jungen Bettina plant. Freuen wir uns hier!

Entgegen meiner Erwartung ist für die Hauptrolle nicht Veronica Ferres vorgesehen, die wir sonst gerne und mehr als oft in der Rolle der starken Frau mit viel Gefühl sehen. Sollte sich die Filmhandlung über mehrere Dekaden bewegen, so wünschen wir uns doch Uschi Glas (der große Mediziner Klausjürgen Wussow mahnte bei ihr einst, mit chauvinistischer Attitüde, mangelnde Knusprigkeit an) in der Rolle der gereiften und eine der schauspielerisch talentierten Töchter irgendeines gealterten Mimen mit Wurzeln in der Lindenstrasse in der der jungen und ambitionierten Betty...

Trotz starker Vorfreude müssen wir uns noch gedulden, ein Erscheinungstermin für die 3D-Bluray und die Special Edition (mit Christian Wulff´s besten Mailboxsprüchen) steht noch aus...aber, Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste...


Donnerstag, 13. September 2012

Wulff-Bashing

Auch wenn ich das literarische Geschehen nicht sonderlich aufmerksam (besser gesagt: gar nicht...es sei denn ich will im Straßencafé posen...) verfolge, scheint Bettina Wulff ´s "Jenseits des Protokolls" doch sehr zu polarisieren. Wenig schmeichelnde 1,5 von möglichen 5 Sternen bei Amazon (und das bei z. Zt. 585 Schmähungen bzw. Rezensionen) sprechen nicht von einem Buch der Bücher und einem kommenden "goldenen Buch" (wenn es dieses Pendant zur Schallplatte überhaupt gibt).
Erheiternd sind die netten Verschwörungstheorien im Amazon-Forum, etwa das Maschmeyer und die Hannover-Connection das Buch containerweise aufkaufen um die Verlaufszahlen zu pushen oder (wie bei vielen Box-Office.Hits) die bereits gestartete Suche nach einem passenden Titel der Fortsezung (ich selber schlage "Im Schloss Bellevue klingeln die Kassen" vor). Die Diskussionen finden sich hier bei Amazon.de.

In all dem Gegröhle gehen die wenigen zarten Stimmen fast unter, die ein angebliches Wulff-Bashing oder einen Shit-Storm (ich kann nur das Wortspiel des Spiegel "In Stuhlgewittern" [von "In Stahlgewittern"] loben) bemängeln. Tendenziell gar nicht mal so falsch, jedoch sollte man fragen, was denn hier zuerst war. Die Henne oder das Ei?
Das die Präsidentschaft ihres Ehegatten von bescheidenem Erfolg war und in seinen Nachwehen eine wahre Abneidung zuerst gegen ihn ausgelöst hat, wurde zur Genüge durchgekaut und immer wieder ausgespuckt um darin nach neuen Erkenntnisse zu suchen. Das Herr Wulff nun die Apanage (in Verbindung mit seiner Amtszeit vermeide ich bewußt die Bezeichnung Ehrensold) erhält, die ihm gesetzlich zusteht, ist die eine Sache. Das dürften auch die meisten verstehen. Auf der anderen Seite, eben der ethisch-moralischen, kann es kaum einer verstehen und hält es für ungerecht. Wer kann schon im normalen Berufsleben gegen bestimmte Grundsätze verstoßen, die Wahrheit verdrehen (wobei seine Ehefrau ihren Söhnen das als erstes beigebracht hat. Siehe Einleitung des Buches), sich Vorteile aneignen und am Ende noch Scott-Free davonkommen. An seinem Ehrensold ist nichts zu rütteln und wenn Frau Wulff sich jetzt nicht noch weiter von ihrem Mann weg stellt als bei der Entthronungszeremonie, hat auch sie bis an ihr Lebensende ausgesorgt.
Und eben das macht die Menschen wütend und verführt sie dazu, die Artikelseite bei Amazon mit negativen Kritiken (wobei, ein paar wirklich derbe sind schon dabei) zu bombardieren. Denn es gibt ja keine andere Möglichkeit...

Es findet sich ja auch keine Zeile á la "Wir haben echt Mist gebaut", "Ich wollte alles und zwar umsonst" oder "Der Karsten und die Vroni hatten mehr Asche als wir am Start, da mussten wir nachlegen" oder zumindest, dass man sich nicht nach den Maßstäben verhalten hat, die man bei politischen Ämtern an sich per natura an den Tag legen sollte...aber nein, kein Wort darüber oder davon. Seitenlange Phrasen, was das alles für seltsame Umstände waren, wie ihre Eltern mit Geld umgegangen sind et cetera....immer daran denken "Mama, habt ihr gelogen? Das darf man doch nicht!"

Es gibt aber auch was für´s Herz: Die herzzerreissend traurige Geschichte von der vierköpfigen jungen (dynamischen, gutaussehenden, besseren, blonderen...) Familie, die nach Abzug all der Verbindlichkeiten des Ernährers mit...ich selbst bin vor Miteild fast zusammen gebrochen und mit dem Kopf auf meinen goldenen Wasserhahn geknallt...3000,- € (netto) montalich über die Runden kommen muss. Bettina Wulff verschweigt (wohl zum Schutz der Kinder) mit aller Sicherheit den mitleidsgebeutelten Lesern, dass sie Kinder auf den Autobahnraststätten zwischen Bellevue und Langwedel ihre Bodyguards und Entourage nach Pfandflaschen suchen ließ um sich wenigstens ab und zu auch mal einen Döner an der Ecke leisten zu können...bei dieser 3000,-€ Geschichte ist mir wirklich der Kragen geplatzt und es wird deutlich, dass hier jemand wirklich weltfremd oder (noch viel schlimmer, bedauerlicher, abstoßender) einfach nur fernab von jedem Verständnis von normalen Lebensverhältnissen ist...oder einfach nur ein Luxusvictim, dass, nachdem es die großen Welt des Geldes sah, nicht mehr in die Provinz des Politikergehalts konnte...


Frau Wulff sitzt in ihrem Elfenbeinturm (von stresbedingten Hautproblemen und Gewichtsschwankungen abgesehen) und beglückt die (eh schon wütende) Masse mit ihren Gedanken in Schriftform. Das hier die Gemüter überkochen war vollkommen klar und meiner Meinung auch vorhersehbar. Nach all´ dem Trarah um die Amtszeit und all die kleinen Details hinsichtich eines Luxuslebens und dem Wunsch nach Glanz und Glamour jetzt auch noch die Chuzpe zu besitzen die Welt mit einem Buch für 20,-€ zu beglücken.
Mich persönlich hat es wahrlich angekotzt, als ich davon hörte...

...ähnlich ging es mir allerdings auch beim "Ich habe nicht abgeschrieben und ich komme zurück um mich an Euch zu rächen"  - Buch unseres guten K. T. z. Guttenberg, was ich fast noch ein wenig dreister fand (ein mehrseitiges Geplänkel zwischen zwei intellektuell auftretenden Homeboys als Buch für ebenso 20,-€ aufzulegen...)

Zumindest hat Frau Wulff das Öl selbst ausgegosssen, dass der "verrückt gewordene Internet Mob" (Titel einer 5* Rezension bei Amazon) nur zu gern entzündet hat. Also waren Henne und Ei zur gleichen Zeit da...andere Blogger finden da bestimmt ein passendes Zitat von Heine et al...

So, also konnte sich Frau Wulff denken, was passieren wird. Die öffentliche Stimmung ihr gegenüber war nicht gut, jetzt drfte sie vollkommen scheisse sein. Zumindest steht ihr jetzt Alice Schwarzer bei...aber, dann hat man wirklich keine Freunde mehr....

Urlaubserinnerungen (posttraumatisch)

Ich stelle mir die Frage, wie ich hier mein Gedöns digital zu Papier bringe und am ehesten stelle ich mir die Frage, wen das überhaupt interessiert.
Ich muss ja nun versuchen von meinem Erstlingswerk, also denen Jenseits des Protokolls, neue Wege einzuschlagen. Denn auch ich habe mich einst auf den Weg gemacht, den Ort zu sehen, an dem die besseren Menschen Urlaub machen, um zu sehen, wie sie andere Menschen ansehen, während sie beobachten wie andere Menschen sie beobachten. Das sandige Kleinod in der Nordsee, den Ort an dem alles (und vor allem alle) viel besser sind als der Rest. Ich spreche von der Insel Sylt.
Um es gleich vorweg zu sagen: Ich habe auch alles bar bezahlt, die Bons von Aldi und Lidl habe ich allerdings nicht aufgehoben. Sollten Freunde mir etwas ausgelegt haben, so habe ich es später auf Heller und Pfennig zurück gezahlt. Das schwöre ich und wenn die Öffentlichkeit es eines Tages wünschen sollte, werde ich es auch auf mehreren Seiten eines Buches unbelegt belegen. Wobei, was die ganze Sache haarig macht: Ich habe für meine Unterkunft nichts bezahlt (das könnte mir, sollte ich mal ein politisches Amt bekleiden dürfen, durchaus das Genick brechen), sondern in der Wohnung einer dort tätigen (und mir persönlich seit Jahren bekannten) Person genächtigt. Als Gegenleistung war ich auch mal einkaufen. Also, alles safe!

Die Deutsche Bahn entlässt den geistig jungfräulichen Menschen aus dem Bahnhof Westerland sofort in die Fußgängerzone des Ortes (wobei, Westerland ist mittlerweile kein Ort mehr, sondern nur noch Ortsteil von Sylt). Einer Musterung gleich kann man hier gesehen und gesehen werden, aber primär verdeutlichen einem die in Feuerposition (90 Grad zur Gehrichtung, Blick auf eben diese) gedrehten Bestuhlungen der Gastronomiebetriebe, dass hier der bessere Alkoholiker um 11 Uhr morgens über das Weißweinglas hinweg einen ansieht. Es manifestiert sich hier, was man in jeder besseren Gegend/Fußgängerzone oder Edelitalieners im Bankenviertel sieht, bemitleidenswerter Trinker bist Du nur, wenn Du Wein aus der Tüte trinkst. Wenn Du zum Frühstück den edlen Traubensaft aus kondenswasserbeschichteten Gläsern schlürfst, hat das Stil. Das ist Punkt eins (also habe ich mich auch nicht getraut mein Flaschenbier offen zu tragen, sondern es am besten gleich ganz unten im Rucksack verstaut)!
Dem Hobbysoziologen fallen hierauch umgehend die verschiedenen Stereotype auf. Oft vertreten ist das (Ehe-) Paar 50+, welches die gleiche Frisur teilt (grau, streng nach hinten) teilt, wobei bei ihr der grell-orangefarbene Lippenstift den modischenKontrast zu Sonnebrille (Armani...bitte!) schafft.
Das Accessoire der Saison ist der beigefarbene Labrador (warum, zum Teufel, gibt es den eigentlich nicht in schwarz-matter Optik...passend zum Cayenne...), was mich allerdings zu der Frage führt, was mit diesen Saisonhunden geschieht, wenn sie nicht mehr in Mode sind (und das geht schnell). Werden die Tiere eingeschläfert, ausgesetzt, umgefärbt? Ich traute mich nicht zu fragen, denn mein Blickkontakt zu dem Jack Nicholson Typ mit halbleerer Weinflasche führte zuerst zu einem selbstzufriedenen Lächeln, dann aber (bei zeitlicher Ausdehnung) zu der nonverbalen Feststellung, dass ich kein Geld (warum?) erhalten würde und man für meine Anwesenheit, sobald mein Nutzen als neidvoller Gaffer verflogen war, keinen Nutzen mehr hat.
 
Des Weiteren wurde mir deutlich, dass augenscheinlich die Wirtschaft nicht ganz so am Boden liegen dürfte, kann sich doch ein so bodenständiges Unternehmen der Stadtentwicklung bzw. -instandhaltung es leisten, große Teile der Belegschaft mitten im Sommer auf diese Insel zu schicken (und die älteren Damen, ich vermute Sekretariat, mit mehreren Litern grell-orangefarbenen Lippenstift auszustatten). Zumindest denke ich, dass Gaastra für etwas wie Gas Abwasser Straßenreinigung steht, einen anderen Reim konnte ich mir darauf nicht machen. Als ich später am Strand drei junge Herren (dem Alter nach machten sie bei diesen Stadtwerken wohl eine Lehre im Büro oder als Mechaniker o.ä.) in ihren Arbeitsuniformen (sahen zwar jeweils unterschiedlich aus, wiesen aber eben dieses so einprägsame Unternehmenslogo auf und die willkürlich darauf gedruckten Nummern könnten bestimmt die Abteilungs- oder Personalkennzeichnungen sein) sah und diesbezüglich fragte ("Moin! Das ist doch mal nen steiler Betriebsausflug, wie viele Tage seid ihr denn hier?"), guckte man mich nur seltsam von der Seite an und deutete an, dass ich die leeren Pfandflaschen haben könne und seine halb aufgerauchte Zigarette wohl auch...jedenfalls schnippte er sie mir vor die Füße.
Gut, vielleicht war es den Jungs etwas unangenehm, dass ihre Firma sie in den Zeiten der Rezession auf eine solch teure Reise einlädt.
Gut, die haben´s ja auch nicht leicht. Uniformen sind ja die eine Sache, aber ein solcher Frisurenerlass schränkt das Individuum doch schon ziemlich ein. Wenn man sich mal vor Augen hält, wie lang die armen Teufel jeden Tag brauchen, um sich dien nackenlangen Haare nach hinten zu leimen und dann auch noch daran zu Werke gehen, dass sich ab den Ohren auch noch kleine Löckchen bilden. Wirklich, ich kann verstehen, wenn sie alleine sein wollten.

Zumindest konnte ich andere Mitarbeiter sehen, wie sie später ihre Dienstwagen bestiegen bzw. prominent verkehrswidrig (aber weit sichtbar, denn wenn ich schon fast über ein Fahrzeug klettern muss um den Gehweg weiterhin nutzen zu können, dann sollte es auch bitte ein Porsche sein) abstellten. Eine höhere Dichte solcher Fahrzeuge gibt es wohl nur noch in Zuffenhausen vor der Lackierwerkstatt (Werk 1 und 2: Klavier- und Mattlack)...





Ein fröhliches Halali!

Willkommen auf/in/bei meinem Blog!
Ich bedanke mich bei den beiden Usern auf www.amazon.de, die mich auf die Idee gebracht haben, hier meine Gedanken und Beobachtungen nieder zu schreiben.

Angefangen hat es ja vor ein paar Tagen mit meiner (nicht wirklich ernst gemeinten) Rezension zu Bettina Wulffs Buch "Jenseits des Protokolls" (ich hätte 1. niemals gedacht, dass so viele meine, nicht ganz ernst zu nehmende, Rezension als hilfreich bewerten und 2. Frau Wulff´s Buch eine solche Leveé en masse auslöst).  

Man geht ja täglich so durch unsere Welt und sieht dieses und jenes. Vieles regt einen auf, anderes ist amüsant und manches stimmt einen auch traurig oder bedrückt. Aber, die meisten Sachen lassen sich mit den mentalen Massenvernichtungswaffen bestens bekämpfen: Sarkasmus und eine dicke Schicht Zynismus! Denn an sich durchschauen wir sie doch...

Ich werde in den kommenden Tagen versuchen meine ersten Beiträge zu verfassen. Bis dahin verweise ich auf die Rezension bei Amazon.de Mir geht´s wirklich schlechter als Euch

Beste Grüße

Lafayette